Schwäbische Kleidung: Von der Tracht bis zum blauen Done

Schwäbische Kleidung: Von der Tracht bis zum blauen Done

Hast du schon einmal überlegt, was typisch schwäbische Kleidung ist? Tatsächlich lässt sich das heute gar nicht mehr so leicht an Regionen festmachen - bequeme, gut gearbeitete, moderne Stücke schwäbischer Modemarken werden schließlich in ganz Deutschland und weit über die Landesgrenzen hinaus (sogar in Hollywood!) getragen. In früheren Zeiten allerdings konntest du an der Kleidung oft noch erkennen, wo jemand herkam. Auch Schwaben hatte typische Kleidungsstücke zu bieten - und tut es immer noch. Der blaue Done lässt grüßen! Wir werfen einen Blick auf damals und heute.

Die schwäbische Tracht

Es gibt noch heute besondere Anlässe, zu denen die Tracht getragen wird, die ein Teil der schwäbischen Geschichte ist: etwa in Stuttgart beim Cannstatter Volksfest und dem Frühlingsfest oder auch bei den zahlreichen Winzerfesten "auf dr Alb und am Fuße dr Alb". Die Tracht ist schick und unterscheidet sich deutlich von der bayerischen, die dank der Münchner Wiesn die ganze Welt kennt.

Die schwäbische Tracht für Frauen

Die typisch schwäbische Tracht für Frauen hat einige Merkmale:

  • Anders als die offenherzigen bayerischen Modelle sind die Dirndlblusen hochgeschlossen.
  • Um den Hals liegt ein Tuch, das mit Muschelspitze gesäumt ist. Seine Enden hängen über den Rücken hinunter.
  • Die Röcke reichen traditionell mindestens bis zu den Waden, in manchen Fällen aber auch fast bis zum Boden.
  • Frauen, die sich für die kürzere Variante entscheiden, können süße Ringelsocken dazu kombinieren.
  • Der Sitz der Schleife sagt im Schwabenländle nichts über den Beziehungsstatus aus – stattdessen tragen unverheiratete Damen helle Schürzen, während verheiratete zu dunklen Stoffen greifen.

Mieder und Bluse sind häufig aus Leinen gefertigt, während die Röcke in vielen Fällen aus Baumwolle bestehen, die zu aufwendigem Jacquard-Stoff verwoben wird. Deine Tracht kann also ganz im Sinne der Nachhaltigkeit angefertigt werden und gleichzeitig für empfindliche Haut geeignet sein.

Die schwäbische Tracht für Männer

Die typisch schwäbische Tracht für Männer kann ein farbenfrohes Schauspiel bieten:

  • Basics sind ein weißes Leinenhemd und weiße Kniestrümpfe.
  • Die Lederhosen können gelb, braun oder schwarz sein – anders als in Bayern reichen sie aber bis über das Knie, wo sie mit einem Bund abschließen. Deshalb bezeichnet man sie als Kniebundlederhosen.
  • Neben den Hosen sind die aufwendigen Westen der hauptsächliche Hingucker der schwäbischen Tracht für Männer: Sie können je nach Region und Geschmack schwarz, rot, grün, gelb oder blau sein, haben meist eine oder gleich zwei Knopfleisten und ihre mit einem Schlitz versehene Rückenpartie besteht aus Samt.

Früher war es üblich, dass sich bestimmte Berufsstände an bestimmte Farben hielten: Bauern trugen einst überwiegend schwarze Lederhosen, Winzer gelbe. Zudem waren blaue Westen bei Handwerkern beliebt. Heute spielt das alles keine Rolle mehr – erlaubt ist, was gefällt!

Kopfbedeckungen bei der schwäbischen Tracht

Trachtenhüte findest du heute nur noch selten – in Trachtenvereinen gehören sie noch zum Outfit, allerdings verzichten die meisten Schwaben darauf, wenn sie einfach feiern gehen möchten. Dezente Hauben und auffällige Hüte können eine Ergänzung zur Tracht darstellen.

Die berühmten roten oder schwarzen Bollenhüte jedoch gehören geografisch zum Schwarzwald und damit nicht mehr zu Schwaben

Schaffa, schaffa - aber bitte korrekt gekleidet: Blauer Done und Blauhemd

Was wäre unser Schwabenland ohne eigene Arbeitskleidung? Richtig: irgendwie nix reachts, odr? Den berühmten Blaumann gibt's bei uns nur als „blaua Done“ – blauer Anton also. "Dr blaue Done" ist ein Arbeitsoverall, der robust gearbeitet ist und relativ eng anliegt, aber dabei genügend Bewegungsfreiheit für anstrengende Aufgaben lässt, mal mit langen Ärmeln, mal als Latzhose.

Aber woher eigentlich die Farbe? Achtung, jetzt wird's wieder typisch schwäbisch: Die Farbe Blau war im Mittelalter am günstigsten! So konnten auch ärmere Arbeiter den Stoff bezahlen.

Und damit sind wir auch schon beim zweiten Arbeitskleidungsstück, das aus dem Schwabenländle stammt: dem Blauhemd. Das wurde zunächst auf der Schwäbischen Alb getragen - von Fuhrmännern, Landwirten und Webern. Achtung: Es ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Kleidungsstück der DDR-Staatsjugend. Das schwäbische Blauhemd war zuerst da!

Mit der Erfindung des Webstuhls verbreitete sich das praktische Kleidungsstück in Württemberg. Heute findest du es noch in Spezialgeschäften für Arbeitskleidung. Es gibt inzwischen aber auch Mini-Blauhemden für Kinder: Was robust genug ist für die Arbeit, ist auch robust genug für den Spielplatz.

Fazit: Schwäbische Kleidung heute

Natürlich gibt es auch heute noch typisch schwäbische Kleidung – zum Beispiel in unserem Shop. Unter anderem entwickeln wir eigenen Schwabenpower-Stoff, um zu zeigen, was unsere Heimat für uns ist. Unter unseren Lieblingsstücken aus der 50-Kilometer-Kollektion findest du sicherlich welche, die zu deinen treuen Begleitern werden können. Schau' gerne im Shop oder online vorbei!




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