Kleidung für empfindliche Haut: Das tut dir gut
Du kommst nach Hause und ziehst dir sofort den Pulli aus, um dich zu waschen und in dein Lieblingsshirt zu schlüpfen? Klingt leider nach Fehlkauf - ärgerlich! Ist deine Haut empfindlich, kann sie manche Materialien nicht gut vertragen. Hier erfährst du, mit welchen Textilien du in vielen Fällen auf der sicheren Seite bist und welche Kleidung wir für empfindliche Haut empfehlen.
Weiche und glatte Fasern schonen die Haut
Gewebe, das sehr fein gewebt und glatt ist, gleitet sanft über die Haut und übt keinen mechanischen Reiz aus. Empfindliche Haut kann unter groben Fasern, aber auch unter Nähten leiden.
Verträgst du zum Beispiel das Kratzen des dicken Wollpullis von Oma nicht gut, möchtest aber im Winter auf die Wärme nicht verzichten, verhinderst du am besten den direkten Hautkontakt mit dem Gewebe: Trage ein langärmeliges Shirt aus glattem Material und ziehe den Omas Pullover einfach drüber.
Tipp: Du brauchst einen schnellen Überblick über Fasern und Textilien im Allgemeinen? Genau dafür gibt es unseren Textilguide - schau' rein!
Materialien für empfindliche Haut: Was gut tut…
Es gibt diverse Materialien, die sensible Haut besser vertragen kann als andere. Dazu gehören:
- Baumwolle, die weiche Fasern hat, luftdurchlässig ist und Schweiß von der Haut weg führt
- glatte Seidenfasern
- Leinen
- Halbleinen (also ein Gemisch aus Leinen und Baumwolle)
- reine Viskose, die aus Zellulose hergestellt wird
- Lyocell und Modal, die ebenfalls aus Zellulose bestehen
- Kaschmir- oder Merinowolle, die feine Fasern haben und sehr weich auf der Haut sind
Seide, Baumwolle und Leinen sind vor allem für die warme Jahreszeit gut geeignet, Merino- und Kaschmirwolle halten im Winter sehr schön warm.
Übrigens: Kleidung mit Silberfäden, die vor allem bei Neurodermitis eine beruhigende Wirkung haben soll, ist laut einer Studie nicht wirksam. Schädlich ist sie aber auch nicht.
…und welche Kleidung bei empfindlicher Haut gar nicht gut ist
Einige Fasern reizen sensible Haut schnell, weil sie nicht atmungsaktiv sind, das Schwitzen fördern oder leicht zu Juckreiz und Ausschlägen führen. Zu ihnen zählen:
- Wolle
- Elasthan
- Polyamid
- Polyacryl
Kratzige Wolle übt einen mechanischen Reiz aus, während die anderen drei Fasern aus Kunststoffen bestehen. Es dürfte dich nicht wundern: Hier schwitzt du, zudem geben diese oft auch noch schädliche Stoffe ab.
Vorsicht vor chemischen Behandlungen
Leider reicht es nicht aus, wenn du einen Blick ins Etikett wirfst und feststellst, dass es sich um einen der oben genannten hautfreundlichen Stoffe handelt. Je nachdem, wie und wo er hergestellt worden ist, wurden im Fertigungsprozess möglicherweise schädliche Chemikalien eingesetzt. Das passiert vor allem in Billiglohnländern, in denen die Firmen sich nicht darum kümmern, welchen Giften Arbeiter ausgesetzt sind.
Was viele Leute nicht wissen: Auch die Färbeprozesse gehen oft mit dem Einsatz gesundheitsgefährdender Stoffe einher. Je dunkler ein Kleidungsstück ist, desto mehr Chemie wird im Normalfall eingesetzt, damit die Farbpartikel auch wirklich langfristig an den Fasern haften. Wir sprechen hier von Schwermetallen wie Blei, von Halogenverbindungen und von ewigen Chemikalien!
Viele dieser Stoffe sind in der EU und damit auch in Deutschland verboten. Allerdings ist ihre Verwendung in anderen Ländern erlaubt, und eine Kennzeichnungspflicht gibt es nicht. Kaufst du billige Kleidung aus China, Bangladesch, Indien & Co., kann sie diese Giftstoffe enthalten.
So gehst du auf Nummer sicher und schonst deine Haut
Du kannst auf einige Punkte achten, um die Risiken für deine empfindliche Haut durch die Kleidung zu minimieren:
- Achte darauf, dass die Fasern ohne Giftstoffe hergestellt werden, wie es etwa bei Bio-Baumwolle der Fall ist. Du kannst zum Beispiel auf das GOTS-Siegel achten - so weißt du, dass du ein Teil in Bio-Qualität bekommst und gleichzeitig bei der Herstellung gewisse soziale Standards eingehalten wurden. So machen wir das übrigens auch bei der Herstellung deiner Schwabenpower-Lieblingsstücke.
- Vorsicht bei Mischmaterialien und Metallteilen. Enthalten deine Kleidungsstücke zum Beispiel Latex (das in Gummizügen verwendet wird) oder auch Nickel (etwa in Häkchen an BHs und Corsagen oder in Reißverschlüssen), können diese bei sensibler Haut allergische Reaktionen hervorrufen.
- Wasche jedes Kleidungsstück, das du neu kaufst – so kannst du sichergehen, dass du den Großteil etwaiger Chemikalien aus dem Herstellungsprozess aus dem Stoff herauslöst und sie nicht direkt auf deine Haut einwirken. Wie du dabei richtig vorgehst, erfährst du in unserem Ratgeber zum Waschen. Achte darauf, dass das Waschmittel keine Farb- und Duftstoffe enthält.
- Kaufe Kleidung, die nicht zu eng anliegt, damit nichts drückt und kratzt.
- Trockne deine Wäsche nicht draußen, falls du Heuschnupfen hast, damit sich keine Pollen darauf absetzen.
Leidest du oft bei neuer Kleidung an Hautreizungen und Unwohlsein, kannst du zum Beispiel auch auf Second-Hand-Kleidung setzen: Hier hast du den Vorteil, dass sie schon häufiger gewaschen wurde, sodass alle gesundheitsgefährdenden Stoffe längst herausgespült worden sind. Auf natürliche Materialien und Bio-Qualität solltest du trotzdem achten.
Fazit: Rundum gut ist auch gut für die Haut
Möchtest du die passenden Materialien für deine sensible Haut finden, dann tust du gut daran, nachhaltige Kleidung zu kaufen – etwa aus unserer 50-Kilometer-Kollektion. Dadurch schonst du die Umwelt, förderst fair bezahlte Menschen in der Herstellung und kannst sicher sein, dass du keine Gifte an deinen Körper heranlässt.
Einer der Vorteile an den Kleidungsstücken, die wir herstellen, ist ihre Langlebigkeit: Hast du ein passendes Stück gefunden, das deine sensible Haut schont und dir super steht, wirst du jahrelang deine Freude daran haben. Und wenn du doch einmal einen Riss oder ein Loch in einem bei uns gekauften Lieblingsstück entdeckst, dann bring es einfach in unseren Schwabenpower-Laden in Zwiefalten: Wir reparieren es für dich in unserem Nähstüble!
Hinterlassen Sie einen Kommentar