Ewige Chemikalien in der Textilindustrie: Was ist das?

In jeder Branche gibt es Themen, die eher im Dunkeln verborgen bleiben. Oft nicht ohne Grund – auch in der Modebranche gibt es so ein Thema: „ewige Chemikalien". Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Substanzen? Und warum sind sie relevant für uns als Verbrauchende? In diesem Artikel klären wir diese Fragen und zeigen dir, wie Schwabenpower einen anderen Weg geht.

Was sind ewige Chemikalien?

Ewige Chemikalien klingen im ersten Moment nach etwas, das nicht unbedingt erstrebenswert ist – und dieses Gefühl bestätigt sich bei einem Blick auf die Begriffserklärung.

Wenn es im Kontext der Textilbranche um Umwelt und Nachhaltigkeit geht, schweben ewige Chemikalien wie eine dunkle Wolke über Produzenten und Herstellern. Offiziell heißen sie per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS).

Sie sind fast in jeder Branche zu finden - auch in der Modeindustrie. PFAS – ausgesprochen „Pifas“ – sind so benannt, weil sie quasi „unzerstörbar“ sind. Sie bauen sich nicht natürlich ab und bleiben für eine sehr lange Zeit in der Umwelt bestehen – daher rührt der Name „ewige“ Chemikalien.

PFAS in der Modeindustrie

In der Modeindustrie wurden PFAS seit den späten 1940er-Jahren aufgrund ihrer außergewöhnlichen wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften eingeführt. Ihre Chemie macht sie zu perfekten Kandidaten für die Herstellung von Outdoor-Bekleidung, Sportschuhen, sogar einigen Alltagskleidungsstücken, da sie das Eindringen von Wasser und Schmutz verhindern können. Wenn du je eine Jacke oder ein Paar Schuhe hattest, die erstaunlich gut Nässe und Schmutz abgewiesen haben, dann waren wahrscheinlich PFAS im Spiel.

Doch nicht nur Endverbraucher und Endverbraucherinnen profitieren von den Eigenschaften der PFAS. Auch in der Produktion bieten sie Vorteile. Durch ihre Verwendung können Textilien einfacher und schneller gefärbt werden, was Zeit und somit Kosten spart – aus rein wirtschaftlicher Sicht eine klare Entscheidung für PFAS. Da sie die Materialien widerstandsfähiger gegen Abnutzung machen, sorgen sie zudem für eine längere Haltbarkeit der Produkte, was wiederum die Kundenzufriedenheit steigert.

So attraktiv diese Vorteile auf den ersten Blick auch erscheinen mögen, sie kommen mit einem hohen Preis daher.

Warum? Diese Chemikalien bauen sich nicht oder nur extrem langsam ab. Sie reichern sich in der Umwelt an und können sich sogar in der Nahrungskette ansammeln. Daher besteht eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt und auch für die Gesundheit des Menschen.

Die Auswirkungen von PFAS auf Mensch, Tier und Umwelt

PFAS haben die unglückliche Eigenschaft, sich in Lebewesen anzusammeln - sie reichern sich im Laufe der Zeit in den Körpern von Tieren und Menschen an.

Verschiedene Forschungen haben gezeigt, dass einige PFAS das Immunsystem beeinträchtigen und möglicherweise krebserregend sind. Andere Forschungen weisen auf einen möglichen Zusammenhang zwischen den ewigen Chemikalien und anderen gesundheitlichen Problemen hin, darunter Schilddrüsenerkrankungen, erhöhte Cholesterinwerte, Leberprobleme und hormonelle Störungen.

Du siehst: Trotz der vielen Vorteile, die Textilien mit solchen Stoffen mit sich bringen, sind die Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt enorm.

Auf dem richtigen Weg: Verbot der ewigen Chemikalien geplant

Es sind aber nicht nur deine Kleidungsstücke, in denen viele der rund 10.000 ewigen Chemikalien stecken. Unter anderem kommen sie auch vor in:

  • Pizzakartons
  • Shampoos
  • Pfannen

Um die umweltschädlichen Stoffe auch in der Textilindustrie aus dem Verkehr zu ziehen, haben sich mehrere EU-Länder Anfang 2023 zusammengetan, um ein Verbot der PFAS-Chemikalien auf die Strecke zu bringen.

Unter anderem Deutschland, aber auch Dänemark, Norwegen, Niederlande und Schweden machen sich dafür stark. Wenn nichts dagegen unternommen wird, so die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke von den Grünen, würden in den nächsten drei Jahrzehnten über vier Millionen Tonnen der ewigen Chemikalien in die Umwelt gelangen.

So ein Verbotsprozess ist eine große bürokratische Hürde. Frühestens 2025 ist mit einem Verbot der ewigen Chemikalien zu rechnen, den unter anderem der BUND in Deutschland begrüßt – auch wir von Schwabenpower stehen hinter dem Verbot.

Wie wir ewige Chemikalien meiden

Wir bei Schwabenpower glauben an einen fairen, ehrlichen und nachhaltigen Umgang mit Mode – weniger Fast Fashion, mehr Regionalität. Weniger Schadstoffe, mehr Transparenz. Wir sind uns bewusst, dass die Textilbranche einen schlechten Ruf im Hinblick auf Nachhaltigkeit hat.

Daher haben wir uns zu Beginn der „Schwabenpower-Reise“ ganz bewusst gegen den Einsatz von PFAS in unseren Produkten entschieden.

Warum ist das wichtig? Einfach gesagt: Weil wir der Überzeugung sind, dass Mode nicht auf Kosten der Umwelt oder der Gesundheit gehen sollte. Deshalb setzen wir auf Materialien, die im Umkreis von nur 50 Kilometern produziert werden. Unser gesamter Herstellungsprozess – vom Zuschneiden und Färben bis hin zum Nähen und Veredeln – wird von Menschen aus der Region rund um Zwiefalten und Hayingen durchgeführt.

 

Indem wir ewige Chemikalien vermeiden, stellen wir sicher, dass unsere Produkte nicht nur gut für dich sind, sondern auch niemanden anderen belasten. Auch ohne PFAS sind deine Lieblingsstücke zeitlos und langlebig. So kannst du dich gut fühlen, wenn du unsere Produkte trägst – nicht nur, weil dir die nachhaltige Mode gefällt, sondern auch wegen ihres geringen ökologischen Fußabdrucks.

Wenn du dir selbst einen Überblick verschaffen willst, wie wir arbeiten und wie sich unsere PFAS-freien Lieblingsstücke anfühlen, komm gerne in unserem Popup-Store in Zwiefalten vorbei. Die Anreise ist zu weit? Dann stöbere doch in unserem Online-Shop für Damen, Herren und Kids – viel Spaß dabei!


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