Spätzle: Schwäbisches Kulturgut und immer lecker
In unserem Blog haben wir dir schon einiges rund um unser schönes Schwabenländle gezeigt, erklärt und vorgestellt. Doch des Schwaben ganzer kulinarischer Stolz fehlt bisher noch – Spätzle! Wir widmen uns also heute dem, was dem Sprichwort nach einen Schwaben großzieht, das zu den Grundnahrungsmitteln in Oberschwaben gehört und dessen Rezept jede Mutter ihren Kindern vererbt.
Sind Spätzle eigentlich Nudeln?
Wahre Schwabenpower entsteht durch die richtige Ernährung – und da dürfen unsere heiß geliebten Spätzle nicht fehlen. Die Königsfrage, die sich viele außerhalb Schwabens von der Nordsee über den Spreewald bis ins Ruhrgebiet stellen: Sind diese „Spätzle“ eigentlich nicht einfach nur schwäbische Nudeln?!
Die Antwort auf diese brennende Frage könnte in anderen Regionen Deutschlands zu diplomatischen Verwicklungen führen – zumindest bei uns, wenn die Antwort nicht „nein“ lautet. Denn: Spätzle sind natürlich viel mehr als „nur“ Nudeln.
Sie sind das Herzstück der schwäbischen Seele, das kulinarische Kulturgut-Pendant zur Schwäbischen Alb und Albert Einstein, das mit jedem Bissen Heimatgefühle weckt. Das Portal „Schmeck den Süden“ bezeichnet sie als „2 – 5 cm längliche Teigwaren-Spezialität, die ihre Form durch das Schaben der Teigmasse vom Brett ins Kochwasser erhält.“
Gut, wir wollen ehrlich sein: Rein technisch sind unsere leckeren Spätzle sicherlich eine Art Verwandtschaft im großen Nudel-Universum. Sie haben allerdings ihre ganz eigene Persönlichkeit. Der Teig aus Mehl, Eiern, Salz und oft einem Schluck Wasser oder Milch wird entweder wie seit Jahrzehnten und -hunderten von Hand geschabt oder durch eine Spätzlespresse gedrückt. So entstehen diese unverwechselbaren, oft ungleichmäßigen Formen wie Knöpfle, die im kochenden Wasser aufgehen.
Woher kommt der Namen „Spätzle“?
Heißt also: Spätzle sind irgendwie schwäbische Nudeln, aber eben auch nicht, weil besonders. Aber wo kommt der Name überhaupt her? Reisen wir einige Jahrhunderte zurück: Der Name „Spätzle“ leitet sich wohl vom mittelhochdeutschen „spazzo“ ab, was so viel wie „Sperling“ bedeutet.
Diese kleinen Vögelchen waren anscheinend Inspiration für die Form der Teigware, die einem kleinen, kugeligen Vogel ähnlich sehen soll. Manch einer munkelt, es sei auch ein Hinweis auf die Größe des einzelnen Spätzles, das idealerweise so klein und zart sein sollte, dass ein Sperling damit zufrieden wäre. Wieder andere vermuten den Wortursprung im italienischen Begriff „spezzato“, das mit Gestückeltem oder Geschnetzeltem übersetzt wird.
Offiziellen urkundlichen Erwähnungen zufolge geht die Spätzlesgeschichte übrigens bis ins Jahr 1725 zurück – wir glauben aber, dass hier im Lande auch davor schon weniger und auch berühmte Schwaben auf die Idee gekommen sind, leckere Spätzle zu machen…
Rezept: So machst du leckere Spätzle
So, genug Theorie – jetzt wird gekocht! In jeder schwäbischen Familie kursiert vermutlich das ultimative Spätzlesrezept, gehütet wie der eigene Augapfel und verfeinert mit einem speziellen Kniff, der die Spätzle erst wirklich perfekt macht.
Da wir aber nicht wollen, dass „Reingschmeckte“ (also die, die nicht aus Schwaben stammen) oder Spätzle-Neulinge sich mit langweiligen Nudeln begnügen müssen, teilen wir hier das „normale Grundrezept“ mit euch. So könnt ihr das schwäbische Gold selbst in eurer Küche zaubern und vielleicht euren eigenen Familienklassiker kreieren.
Zutaten für deine Spätzle
Such dir die folgenden Zutaten für Spätzle für vier Personen zusammen:
- 500 g Mehl (Typ 405 oder für die Körnigen unter euch: Dinkelmehl)
- 5 frische Eier
- 150 ml Wasser (oder Milch, für extra Flaumigkeit)
- 1,5 Teelöffel Salz
Zubereitung der leckeren schwäbischen Spätzle
Alles bereit? Dann kann es losgehen:
- Teig anrühren: Vermische das Mehl mit dem Salz in einer großen Schüssel. Schlage die Eier auf und gib sie dazu. Füge das Wasser (oder die Milch) hinzu und beginne zu rühren. Der Trick ist hier, kräftig zu schlagen, damit der Teig schön elastisch wird. Perfekt ist der Teig, wenn er zähflüssig ist und langsam, aber stetig vom Löffel fließt.
- Teig ruhen lassen: Ein wenig Geduld muss sein – lass den Teig mindestens eine halbe Stunde ruhen.
- Spätzle formen: Jetzt kommt der spaßige Teil! Wenn du eine Spätzlespresse hast, her damit. Keine Presse zur Hand? Kein Problem, ein Spätzlesbrett tut's auch. Mit einem nassen Schaber kannst du kleine Teigportionen direkt ins kochende Salzwasser schaben.
- Kochen: Die Spätzle sind fertig, wenn sie an die Oberfläche steigen. Das dauert in der Regel weniger als eine Minute. Nimm sie mit einer Kelle heraus und – das ist wichtig – schmeiße sie direkt in kaltes Wasser zum Abschrecken.
Ob pur mit ein wenig geschmolzener Butter, als Beilage zu Rinderbraten, ganz klassisch unter Käsespätzle oder „oifach bloß mit Soß“ – genieß jetzt deine selbstgemachten Spätzle!
Fazit: Spätzle mit Soß macht dr Schwabe groß
Du merkst schon: Für uns bei Schwabenpower sind Spätzle weit mehr als nur ein „schwäbisches Nudelgericht“ – sie sind ein Stück schwäbischer Identität, Tradition und gehören einfach dazu. In unserem Ladengeschäft in Zwiefalten findest du neben Sweatshirts, T-Shirts und modischen Accessoires immer wieder auch solche schwäbischen Spezialitäten – komm gerne vorbei!
Hallo Theresa,
ich freue mich, dass du auch leckere schwäbische Spätzle magst. Was ich auch immer wieder gerne daraus zaubere (und die Kinder lieben es auch): Verrückte Spätzle-Pfanne mit Kühlschrank leer machen. Alles mögliche mit in die Pfanne geben (Schinken oder Wurstreste würfeln, Zwiebeln dazu, gerne auch Speck, Gemüse was da ist und was sonst so im Kühlschrank schlummert) und dann mit Bergkäse überbacken. Ein individuelles Gedicht! Laß es dir schmecken!
Super Rezept und danke für die Infos!
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