Slow Fashion vs. Fast Fashion - Weniger ist mehr
Die zwei Begriffe Fast Fashion und Slow Fashion sind in aller Munde – und das nicht erst seit kurzem. Doch was steckt eigentlich hinter den beiden sehr gegenteiligen Konzepten der Modeindustrie? Wir erklären dir die Unterschiede zwischen Slow Fashion und Fast Fashion und warum weniger ganz oft mehr ist.
Definition: Was ist Slow Fashion?
Slow Fashion steht für eine bewusste und nachhaltige Herangehensweise an Textilkleidung. Das beginnt beim Design der Kleidung, zeigt sich jedoch vor allem in der Produktion und im Konsumverhalten. In der Regel ist Slow Fashion sehr hochwertig mit nachhaltigen Materialien produziert, langlebig und verhältnismäßig zeitlos.
Zu Slow Fashion gehört aber weitaus mehr – nämlich die Konsumentenseite. Anstatt ständig neue Trends zu verfolgen, konzentriert sich Slow Fashion auf zeitlose Designs und hochwertige Materialien, die ihren Käufern über Jahre hinweg Freude bereiten. So muss nicht fünfmal im Jahr etwas Neues in den Kleiderschrank wandern – weniger ist hier mehr, Stichwort Capsule Wardrobe.
Definition: Was ist Fast Fashion?
Im Gegensatz dazu bezeichnet Fast Fashion weniger eine Einstellung, sondern vielmehr ein klassisches Geschäftsmodell, bei dem Kleidung schnell und kostengünstig hergestellt wird, um laufend neue Trends auf den Markt zu bringen.
Große Modeketten wie Zara, H&M, Primark, C&A und Bershka produzieren oft wöchentlich neue Kollektionen, die günstig hergestellt und dadurch auch sehr günstig verkauft werden. Ein einfarbiges T-Shirt kostet oft nur 5 Euro, eine Jeans gibt es für unter 15 Euro und einen Hoodie für 25 Euro – dadurch dürfte klar sein: Das fördert den Konsum. Gleichzeitig wird klar, wer dabei gewinnt und schnell viel Geld verdienen will.
Fast Fashion setzt also auf kurze Lebenszyklen der Kleidung und eine Wegwerfmentalität, was zu einer Überproduktion und großen Umweltbelastung führt.
Die Unterschiede zwischen Slow Fashion und Fast Fashion
Der Hauptunterschied zwischen Slow Fashion und Fast Fashion ist dir sicherlich schon klar geworden: Die Herangehensweise an Produktion, Qualität und Konsum unterscheidet sich grundlegend. Während Fast Fashion auf schnelle und günstige Trends setzt, fördert Slow Fashion Langlebigkeit, Fairness und einen bewussten Modekonsum.
Gehen wir zur Veranschaulichung etwas mehr ins Detail.
Produktion
Fast Fashion ist auf Massenproduktion ausgerichtet. 2030 sollen es laut Greenpeace bereits 200 Milliarden Kleidungsstücke sein – 2014 war es erst die Hälfte. Slow Fashion hingegen setzt auf kleine Kollektionen und nachhaltige, natürliche Materialien im Vergleich zu oft chemischen Stoffen (wird dazu auch einen Blick auf unseren Textilguide), die bei Fast Fashion zum Einsatz kommen.
Qualität der Kleidung
Nimm dir bei Gelegenheit ein günstiges H&M-Shirt und ein hochwertiges T-Shirt in die Hand – du spürst den Unterschied sofort:
- Fast-Fashion-Artikel sind oft aus minderwertigen und viel weniger/dünneren Materialien gefertigt, was ihre Lebensdauer verkürzt.
- Slow-Fashion-Kleidung besteht aus hochwertigen Stoffen wie etwa Bio-Baumwolle, die Shirts & Co. langlebiger und robuster sind.
Arbeitsbedingungen
Fast Fashion steht häufig in Verbindung mit problematischen Arbeitsbedingungen, da für die günstige Produktion oft auf Billiglohnländer wie etwa Bangladesch zurückgegriffen wird.
Slow Fashion hingegen legt – in der Regel, natürlich gibt es auch hier leider schwarze Schafe – Wert auf faire Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Das spiegelt sich natürlich auch im Preis wider: Faire und „langsame“ Mode ist teurer.
Konsumverhalten
Fast Fashion fördert eher eine Wegwerfmentalität, bei der Kleidungsstücke nach wenigen Malen Tragen entsorgt werden. Laut einer McKinsey-Umfrage wird heutzutage 60 Prozent mehr Kleidung gekauft als noch vor 15 Jahren, wobei die meisten Teile allerdings nur kurze Zeit genutzt werden – klassische Fast Fashion.
Slow Fashion hingegen setzt auf bewussteren Konsum: Qualität statt Quantität, zeitlos schick statt vergängliche Mode. Klasse statt Masse!
Mehr Bewusstsein für Slow Fashion schaffen
Uns ist es wichtig, dass auch in der breiten Masse klar wird, dass es nicht immer das neueste Kleidungsstück sein muss, sondern Slow Fashion etwas Wunderbares sein kann. Klar: Viele sind es einfach gewohnt, Kleidungsstücke günstig zu kaufen, gerade online geht das auch noch sehr schnell – doch hochwertige Kleidung braucht Zeit, und diese Qualität hat ihren Preis, die es aber wert ist. Slow Fashion zeigt, dass Kleidung nicht ständig neu und billig sein muss, sondern langlebig, stilvoll und zeitlos sein sollte.
Bei Schwabenpower setzen wir deshalb auf nachhaltige, handgefertigte Produkte, die unter fairen Bedingungen in der Region rund 50 Kilometer um Hayingen und Zwiefalten in Schwaben hergestellt werden.
Wir freuen uns und merken, dass das Thema Slow Fashion immer mehr ankommt. Das sehen wir zum Beispiel auf Messen wie der schön&gut im Alten Lager des Albguts in Münsingen, wo wir direkte und sehr positive Rückmeldungen erhalten.
Fazit: Schwabenpower macht langsam - Klasse
Slow Fashion bedeutet für uns bei Schwabenpower, Textilien mit Respekt und Sorgfalt zu kreieren – für Mensch, Umwelt und unseren eigenen Anspruch an Qualität. Die Reise eines Schwabenpower-Kleidungsstücks endet idealerweise nicht bereits einige Monate, nachdem es bei dir im Schrank Einzug erhält – sondern dauert viele Jahre an.
In einer von Fast Fashion geprägten Modeindustrie sind wir auch ein klein bisschen stolz, mit zeitlosen Klassikern wie unserem Retro Shirt oder dem Gänseblümchen-Sweatshirt einen Gegenentwurf zeigen zu können. Neugierig, welche Lieblingsstücke noch langsam und in Handarbeit produziert werden? Dann wirf einen Blick in unseren Onlineshop oder besuche uns im Ladengeschäft in Zwiefalten – wir freuen uns auf dich!
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