7 beliebte schwäbische Sprichwörter und Sprüche und ihre Bedeutung
Wir lieben unser Schwabenländle! Auch wenn wir hier im Süden Deutschlands für die ein oder andere Eigenschaft belächelt werden, kommt doch jeder und jede gerne in unsere schöne Region, wo auch wir bei Schwabenpower unsere Kleidungsstücke herstellen. Beim Besuch der ein oder anderen urigen Wirtschaft oder im Gespräch mit alteingesessenen Schwaben fallen dabei immer wieder schwäbische Sprichwörter und Begriffe. Für alle, denen dabei die Fragezeichen über dem Kopf schwirren, bringen wir Licht ins Dunkel.
Schwäbisch ist nicht gleich Schwäbisch
Eines müssen wir vorneweg sagen: Schwäbisch ist nicht gleich Schwäbisch. In Stuttgart wird anders gesprochen als im Hohenlohe-Kreis, am Bodensee anders als bei uns in Oberschwaben, weit oben auf der Schwäbischen Alb anders als im Schwarzwald. Die schwäbischen Sprichwörter und Redewendungen sind aber trotzdem vielerorts ähnlich und bekannt, werden aber variiert oder anders ausgesprochen.
Falls du dich gleich beim Lesen der Sprichwörter verzweifelt fragst, was das wohl zu bedeuten hat – keine Sorge, wir liefern neben einer Übersetzung auf astreines Hochdeutsch auch gleich die Bedeutung der Sprichwörter mit. So, gnuag drom rom gschwätzt, jetzt goht’s los!
1. „Schaffa schaffa, Heisle baua.“
Beginnen wir mit dem wohl bekanntesten schwäbischen Sprichwort überhaupt. „Schaffa schaffa, Heisle baua“ dürfte jeder und jede schon einmal gehört haben. Eine Übersetzung können wir uns hier sparen.
Der berühmte Satz spiegelt die schwäbische Arbeitsethik und die Bedeutung von Fleiß und Sparsamkeit wider, für die wir Schwaben bekannt sind. Auch wenn es sich in seiner ursprünglichen Bedeutung auf den Kauf des Eigenheims bezieht, den hier im Schwabenland nach wie vor viele anstreben, kann dieses Sprichwort auf alles bezogen werden.
2. „Des isch jo bloß a Muggaseggele!“
Jetzt wird es schon etwas spezieller. Das „Muggaseggele“ bezieht sich auf etwas sehr sehr Kleines, liebevoll auch als „Schwabens kleinste Maßeinheit“ bezeichnet. Um wie viele Zentimeter oder Millimeter es sich dabei genau handelt, ist nicht final geklärt.
Klar ist: Wenn wir Schwaben diesen Ausdruck verwenden, meinen wir, dass etwas sehr klein oder auch unbedeutend ist.
3. „Hennadäbberla“
Beim dritten Sprichwort handelt es sich streng genommen nicht um einen ganzen Satz, sondern mehr ein spezielles Wort. „Hennadäbberla“ sind wörtlich übersetzt die kleinen Schritte eines Huhns. Das bezeichnet sehr kleine Schrittchen – bei einem Menschen natürlich.
4. „No ned huudla!“
An dieser Stelle wird es wieder bekannter. „No ned huudla“ bedeutet so viel wie „Nicht hetzen!“ oder „Nicht eilen!“ Der Spruch wird verwendet, um jemanden zu beruhigen oder daran zu erinnern, langsamer zu machen und sorgfältiger zu arbeiten, anstatt überstürzt und möglicherweise fehlerhaft schnell mit etwas fertig zu werden.
5. „Nix gschwäzd isch globt gnuag.“
Diesen Spruch gibt es in anderen Variationen auch über alle Landesteile Deutschlands verteilt. Wörtlich übersetzt heißt er „Nichts gesagt ist genug gelobt.“ Das Sprichwort reflektiert die typisch schwäbische Zurückhaltung bei Lob – die auch etwa den Berlinern zugeschrieben wird.
Im Schwabenland wird der Spruch vor allem im Arbeitskontext verwendet und drückt aus, dass das Ausbleiben von Kritik schon Lob genug ist. Allerdings: Fällt dieser Satz, ist es quasi bereits eine Anerkennung!
6. „S’Läaba isch koin Schlotzr.“
Und auch das nächste Sprichwort gibt es in abgewandelter Version in vielen verschiedenen Teilen Deutschlands. „Das Leben ist kein Lolli“ oder alternativ „Das Leben ist kein Ponyhof“ – im Schwäbischen ist aber auf jeden Fall der „Schlotzr“, den jedes Kind schätzt und liebt.
Der Spruch fällt oft, wenn sich jemand beschwert und der Gegenüber die angebliche Problematik – vereinfacht gesagt – nicht ganz so dramatisch sieht…schließlich hält das Leben deutlich problematischere Situationen bereit. S’isch äaba koin Schlotzr!
7. „Bis du naguggsch, isch dia Katz dr Bach naa.“
Hier braucht es selbst bei der wörtlichen Übersetzung noch etwas Interpretation für jemanden, der nicht aus dem Süden kommt. „Bevor du dich umsiehst, ist die Katze den Bach hinunter.“ heißt der Satz auf Hochdeutsch übersetzt.
Dieses Sprichwort wird benutzt, um zu beschreiben, wie schnell sich Situationen ändern können oder wie schnell etwas passieren kann. Es warnt davor, nicht aufmerksam oder vorbereitet zu sein, weil die Dinge sich schneller ändern können, als man es für möglich hält.
Fazit: Schwäbisch als Fremdsprache
Wir geben zu: Es ist nicht immer einfach, uns Schwaben zu verstehen. Komm uns gerne in unserem Schwabenpower-Ladengeschäft in Zwiefalten besuchen und wir trainieren deine Schwäbisch-Kenntnisse mit dir. Falls du dir das nicht zutraust – keine Sorge. In unserem Onlineshop findest du alle Artikel auf Hochdeutsch!
Passenderweise gibt es im Schwabenpower-Ladengeschäft in Zwiefalten entsprechende Postkarten zu kaufen, mit vielen schwäbischen Wörtern und der Übersetzung ins Hochdeutsche. Zum schmunzeln, üben und erinnern.
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